Wenn die EU-Mitgliedsstaaten immer mehr eigene nationale Identität gewinnen und die Idee der europäischen ideologischen Gemeinschaft an Bedeutung verliert, sich aber aus der Währungsunion und dem wirtschaftlichen Vorgehen noch Vorteile ergeben, dann kann es dazu kommen, dass sich unter dem recht losen Verband von Mitgliedsstaaten ein „Kern“ bildet. Dieser Kern könnte aus Staaten bestehen deren Interessen sich im Vergleich zu den anderen Staaten im besonderen Maße überschneiden. Da sich dieser außervertragliche Kern würde je nach Erfolg Europa wirtschaftlich und außenpolitisch repräsentieren.
Ein Grund für eine solche Entwicklung könnte sein, dass sich aufgrund der schieren Anzahl der Mitgliedsstaaten der EU mit ihren vollkommen unterschiedlichen internationalpolitischen Stellenwerten und wirtschaftlichen Interessen keine Notwendigkeit bzw. praktische Möglichkeit für große EU-Reformen anbietet. Wenn sich erst einmal das beschriebene Kerneuropa gebildet hat, käme es auch zu „Kern-internen“ Reformen, Bündnissen und Verträgen die zum weiteren Verlust einer Gemeinsamen EU-Identität führen würden.
Man könnte sich zum Beispiel eine EU Vorstellen in der Staaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien eng zusammenarbeiten um ihren wirtschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Staaten wie Spanien wären keine Gegner, und gleichzeitig unterlegen. Es könnte dazu kommen, dass der Kern dem restlichen Europa voraus ist und sich unter den anderen Mitgliedsstaaten ein starkes Konkurrenzgefühl verbreitet. Das wiederum könnte zur Bildung von weiteren außervertraglichen Unionen führen und möglicher Weise auch die geinsame europäische Wirtschaftspolitik prägen.
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